HIMALAYA
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes und gut behandelbar. Ein gängiges Behandlungsriskio ist, dass die Bösartigkeit eines Tumors falsch eingeschätzt wird. Ziel des Projektes HIMALAYA ist es, die radiologische Diagnostik des Prostatakarzinoms zu verbessern. Am Tomographie-Messplatz der ESRF werden Prostatae gescannt, um erstmals feinste Veränderungen oder Umbauprozesse im gesamten Organ sichtbar zu machen. Die so gewonnenen Daten werden verwendet, um mit Software auf Basis von Künstlicher Intelligenz eine präzisere Früherkennung des Prostatakarzinoms zu entwickeln.
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Beteiligte Institutionen:
Universitätsklinikum Aachen
KIT
Siemens Healthineers -
Ziel:
Diagnostik bei Prostatakrebs verbessern und so eine bessere Versorgung der Patienten ermöglichen -
Anwendungsbeispiel:
Medizinische Diagnostik -
ErUM-Themengebiet:
Materie -
Bezug zu Forschungsinfrastruktur:
Synchrotron
Startpunkt: Grundlagenforschung
Mit ErUM-Pro förderte das BMBF an der Synchrotronquelle ESRF in Grenoble den Bau eines einzigartigen Tomographie-Messplatzes. Hier erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die räumliche Struktur großer Proben – menschlicher Organe, Fossilien oder industrieller Bauteile – mit nie da gewesener Auflösung. Auch das Projekt HIMALAYA wird erst durch diesen Messplatz möglich.
Transferziel und Anwendung
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes: Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 65 000 Männer. Ein Risiko bei der Diagnosestellung ist, dass die Malignität der Erkrankung unterschätzt, ein Tumor also als weniger bösartig eingeschätzt wird, als er ist. Ziel des Projektes HIMALAYA ist es, die radiologische Diagnostik des Prostatakarzinoms zu verbessern und eine bessere Versorgung der Patienten möglich zu machen.Dafür soll eine neue Software zur Bilderkennung auf Basis der Künstlichen Intelligenz entwickelt und anschließend in Kliniken zum Einsatz gebracht werden.
Was ist geplant?
Am Tomographie-Messplatz der ESRF sollen die entnommenen Prostatae von 250 Patienten gescannt werden, um erstmals feinste Veränderungen oder Umbauprozesse im gesamten Organ sichtbar zu machen. Die so gewonnenen Daten werden gemeinsam mit den Ergebnissen von MRT-Aufnahmen und mikroskopischen Untersuchungen von Gewebeproben verwendet, um eine mit KI-Algorithmen arbeitende Software für eine präzisere Früherkennung des Prostatakarzinoms zu entwickeln. Der dabei erzeugte einzigartige Datensatz soll nach Ende des Projektes öffentlich zur Verfügung gestellt werden. So kann das Projekt als Vorbild für die Diagnostik anderer Tumorerkrankungen dienen.
zuletzt aktualisiert: April 2024